Elkeringhausen - Züschen /
Heute wandern wir auf der Winterberger Hochtour von Elkeringhausen nach Züschen. Die siebte Etappe des Fernwanderweges macht seinem Namen alle Ehre. 500 Höhenmeter müssen auf unserem Weg bewältigt werden. Die Tour führt uns von der Tourist-Information in Elkeringhausen durch das Müggenloch, weiter bergan zum Gipfel des Alte Grimme mit Gipfelkreuz und Schutzhütte. Von hier aus geht es wieder bergab in die Mark Wernsdorf, weiter zur Ehrenscheider Mühle. Auf unseren letzten Kilometern passieren wir das Franzosenkreuz, bevor wir dann unser Ziel Züschen erreichen.
Mit viel Fleiß und Mühe wurde in 2006 ein Förderwagen aus den 20er Jahren restauriert. Bei der Zeche Elend handelt es sich, wie der Name schon andeutet, um ein verlassenes Bergwerk. Vier Winterberger hatten sich 1865 die Bergwerksrechte für vermutete Erzvorkommen gesichert. Mangels abbauwürdiger Erze gaben die Winterberger ihre "elendigen" Versuche 1867 wieder auf.
Markenbesitz ist uraltes Güterrecht, das bis auf die karolingische Zeit zurück zu führen ist. Die Mark (althochdeutsch: marcha = Grenze) einer Siedlung, also auch die Mark Wernsdorf, war der ihr gehörende Bereich und wurde als Allmende gemeinschaftlich genutzt, während Äcker Hofeigentum waren. Markrechte waren an die Hofstätten der Einsassen (Gegensatz: Beilieger, die keine Höfe besaßen) gebunden. Die Rechte erstreckten sich auf Holznutzung (Brand-, Kohl- und Bauholz), Weide, Streu- und Plaggenhieb zu Düngezwecken. Noch heute werden die alten Marken mit den Namen der untergegangenen Dörfer genossenschaftlich genutzt und verwaltet. Die Einwohner des ehemaligen Dorfes Wernsdorf sind wohl in den Schutz der Stadt Winterberg gezogen. Die Grundmauern der alten Kirche sind durch einen Erdhügel konserviert und werden auf einer Bronzetafel dargestellt.
Landwehren waren im Mittelalter Verteidigungsanlagen der Stadt- und Landbevölkerung sowie Schutzanlagen für wichtige Verkehrswege. Landwehren waren oft noch mit Dornenhecken als Annäherungshindernis bewachsen. Alte Flurnamen, wie z.B. Lanfert, erinnern noch heute an diese Verteidigungsanlagen. Die Landwehr rund um die Stadt Winterberg soll 25 km lang gewesen sein. Am Franzosenkreuz soll der Überlieferung nach im Siebenjährigen Krieg (1756-63) ein Bursche seinen französischen Offizier erschlagen haben. Vermutungen gehen auch dahin, dass dieses Kreuz bis in die fränkische Zeit Karls des Großen zurückgeht. An der gegenüber liegenden Wegseite wurde ein Schnadestein aufgestellt. Er zeigt uns, dass wir uns hier am "Dreiländereck" Winterberg-Hesborn-Züschen befinden.
Gedeutet wird der Name Züschen (im Mittelalter Tuscene) als „zwischen den Bächen“. Urkundlich ist das Dorf 793 nachgewiesen und war mit seiner St. Johannes-Kirche Taufort der gleichnamigen Grafschaft, die auf dem Holenor einen reichsunmittelbaren Freistuhl als Gerichtsstätte besaß. Heute arbeiten hier Sägewerke und ein Drahtseilwerk.
Gepflegte Fachwerkhäuser bestimmen den 2.000 Einwohner-Ort, der 1983 im Dorfwettbewerb mit Bundesgold ausgezeichnet wurde. Gäste schätzen die idyllische Lage am Astensüdhang, umgeben von Wäldern und ebenfalls das vorbildlich erschlossene Skigebiet Homberg (SkiWorld).